Jazz Podium und sonst auch alles: in Grün

Wer lebt, der stolpert. Unweigerlich stolpern wir tiefer ins Jahr. Die Zeit vergeht ohne ein Zutun. Sie hängt nicht von uns ab. Da gibt es ein Dutzend höhere Mächte, die sie ankurbeln. Egal ob wir Menschlein die Uhr um eine Stunde umstellen oder nicht, die Zeit vergeht und nimmt uns mit ins Vergehen, das nicht gleich Verderben sein muss. Wir sind bereits im Frühling   angekommen. Ein Leichtes, wenn man nicht gerade tot ist. Frühling also. Mit h. Ohne h wäre es: Früling. Im Früling sind alle Katzen gleich.  Die Pflanzenkatzen werden belebt wie der Menschenkater.  Grün die Dominante. Vitalität kommt in die Knochenzweige. Alles blüht auf. Sogar in Deutschland einigermaßen bunt. Wir sind guter Dinge – falls nicht tot. Hoffnung blüht mit auf.  Der Heiland stirbt erst, richtet sich aber bald hoch. Erlöst uns. Wovon genau? Er ist die Hoffnung jedenfalls. Kann er aber all unsere Hoffnungen erfüllen? (Kugelsicherer Carport, 24, 1-Karat-Gold Front, diamantenbesetzter Zementmixer, Jazz Podium-Abo …) Ostern  und die Wiedergeburt. Wir werden neu gemacht. Komplett: Karosserie und Unterboden. Ostern und … Das hartgekochte Ei steckt fest in Bunzlauer Keramik, doch mit einem Stemmeisen kriegt man es gewiß los, dem Jüngsten entfährt aus dem  schokoladenverschmierten Kauorgan: Wlüffl. – Was Halleluja meint. Alles im grünen Bereich, wie die Oma Habeck (Mitglied bei Bündnis 90 seit … Keinen Schimmer seit wann genau; 1990?, 1991?, 1992? – die Wahl gehört Ihnen; könnte aber 1993 sein) einst zum Feldafinger Feldjäger vor der Kasernenschranke sagte.  Daraufhin zeigte er ihr die rote Karte. Sie mußte vom Platz. So sind halt die Regeln. (Zur Erinnerung in all dem Hoffnungsgrün: Rot gibt es tatsächlich noch. Es ist jene Farbe, die aus dem Blut der grünen Schlangen gewonnen wird.) Es grünt aber überall und mit aller Kraft, das kann kein Feldjäger dieser Welt letztendlich verhindern. Es grünt einen fertig. Sogar das Titelbild des Jazz Podium wird im Mai grün sein. Um die Masse zu erwischen, muss man mit (den Gewohnheiten) der Masse mitgehen. Sonst: der Tod. Es tut uns keineswegs leid, Grün für den Schriftzug gewählt zu haben.  Das gewählte Grün hebt sich wunderbar von dem Titelbild ab, das da einen Soldaten zeigt. Nein, niemanden von der Feldjägerschaft der blühenden BRD, einen amerikanischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg vielmehr.  (Für ihn kommt jede Hoffnung zu spät.) In militanten Zeiten, sollte man ab und an militant werden. Wenigstens auf der Oberfläche, auf dem Cover eben, wenn man sich sonst nix zutraut. Bitte nicht allzu viele Gedanken nicht nur hierbei machen. Auch den Frühling, der uns von Natur aus mit unbändiger Energie versorgt, werden wir kleinkriegen. Mit Hilfe des bundesrepublikanischen Alltags. Der Montag kommt ja schon morgen.

2 Antworten auf „Jazz Podium und sonst auch alles: in Grün“

  1. Ich bin sehr gespannt auf die nächste Ausgabe!!!!
    Der SC hat zwar versucht loren, aber man kann ja nicht alles haben.
    Flotter Text Adam. Complimenti!

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