Vorweg ein Wort noch zum Blog vom 11.5.
Einige von Euch haben offenbar die dort geschilderten Ereignisse als erfunden abgetan. Dabei ist die Geschichte um das Geld auf der Strasse wahr. Das schwöre ich an dieser Stelle an des Eides statt. Bisweilen setzt die Wirklichkeit die Imagination schachmatt, das die allseits bekannte Konklusion vielleicht.
Das Ende naht. Das Ende der Woche, bald sogar des Monats, der Wonne verspricht, doch nie Versprochenes hält, ferner: Ende des Sommers, im Laufe des Jahres das Ende aller Träume möglicherweise auch; so ein böswilliger Gott es möchte selbstverständlich nur. Wer die zumeist allerhand Glückseligkeiten zeugende Netflix-Serie „Unbreakable Kimmy Schmidt“ kennt, die vor Spannkraft nur so strotz, so dass die Gagdichte sie von innen heraus schier zu zerlegen droht, obgleich sie möglicherweise ausser des üblichen uramerikanischen Positive Thinking-Ware keine sonderlich durchschlagenden Erkenntnisse bereit hält, dem wird selbst dieser noch gemäßigt destruktive Einstieg nicht gefallen, aber gut, wie Rudi Völler einst gerne sagte, vor allem als Bundestrainer sagte er das gern, aber gut, wir sind verpflichtet, auch mal aufs Grobe & Ganze zu gehen; wie bei der WM 2002 z.B., bei der Völler coachte. Geendet. Geendet hat bereits etwa der Traum, als Gründungsmitglied der Bundesdeutschlandliga unabsteigbar zu sein – das gilt für den HSV, von Gutmeinenden gelegentlich auch Hamburger Sportverein genannt, auch wenn seitens der Hanseaten nicht immer in sportliche Aktivitäten investiert wurde – vom Finanzier, dem Herrn Klaus-Michael Kühne, einem Millardär aus der Freien Pfeffersacklandschaft, seit jeher in Logistik, von manch einem Anhänger im letzten Spiel in Pyrotechnik und Vermummungstaktiken. Man darf sich auf die Duelle und bestimmt einige Scharmützel bzw. gar Straßenschlachten beim Derby in der Liga 2 vom Fenster im 2. Stock aus freuen, vor allem dann, wenn Pauli mit aller Wucht des underdogigen Antilogistikers dem HSV in den Popo tritt. Endgültig und für alle Zeiten geendet auch, um nach dem vorigen, schon etwas längeren Aufwärmsatz beim Fußball zu bleiben, die Vorstellung, der Inhalt der deutschen Nationalmannschaft verfüge über ein Oberstübchen. Nach dem Trikottausch von Özil & Gündogan mit Recep Tayyip Erdoğan ist alles wieder mal gemeine Utopie nur. Der Inhalt der Nationalmannschaft verfügt über keinen Inhalt, das ein Resümee für die Ewigkeit. Bei der WM in Rußland, Recep TE zweiter Heimat und somit einem weichen Acker von Özil wie Göndogan, sollten wir uns, wie an sich schon länger, ausschließlich an die paar schönen Spielzüge halten, die sicher vorkommen werden und uns das Denken ansonsten vom 14. Juni bis 15. Juli verkneifen. Hierbei drängt sich ein Hinweis auf das schöne Sonderheft zur WM auf, das 11 FREUNDE aus der Gubener Straße 47 im hippen Berliner Bezirk Friedrichshain, einer Zeitschrift für inhaltlich ansprechenden Fangesang, herausgebracht hat und wo lauter gut erzählte, größtenteils unbekannte, schräge Texte vorkommen, die oftmals nicht nur kurzweilig, sondern wissenswert sind. Das Heft gibt es am ziemlich beliebigen Kiosk für 6,90. Das Ende der Liga. Pokal steht noch aus, wird aber am Samstag bis Mitternacht ausgespielt sein und zuerst von Thomas Müller in die nicht nur durch den Einsatz der Konfettikanone unreine Berliner Luftluftluft gereckt. Im Endspiel der Champions League, in Kiew ausgetragen, der Stadt, die seit längerem am Ende jedweder Träume scheint, muß Liverpool mit seinem gerade so gebändigten Wildwuchs gewinnen, nicht aber der müde Vetaranenverein aus Madrid bitte. Überall sind Enden abzusehen, mit Ausnahme von losen Enden, die aber ihrerseits auch irgendwo ein Ende haben, das wir Sterbliche lediglich im Moment nicht erkennen können. Was offen ist, wird mal zu sein, davon kann man getrost ausgehen. Und wegen loser Enden, die von losen Gelenken nicht so weit entfernt hausieren, sei gleich hier ein Partykracher serviert, der alle Enden zum Guten oder wenigstens zum guten Körperknoten zusammenfügen kann: https://www.youtube.com/watch?v=uNKwr1Ne9G8 . Der proletarische Wegweiser, dass nur die Wurst zwei Enden hat, der steht fest. Doch: Enden je die Enden? Wahrscheinlich. Sogar in den Positive Thinking-Regionen wie den offenbar Unbreakable SA, wo gerade die Halbfinalspiele der NBA laufen und es im Finale zu der Konstellation des Vorjahrs, nämlich Golden State gegen Cleveland, kommen könnte. Das wäre dann wenigstens das Ende aller Spannung. Ein gutes Ende?