Mein Roman mit dem Titel Ewa erschien 2007 beim Berliner Verlag Rogner & Bernhard; ganz anmutig aufgemacht, mit einem Lesebändchen sogar. Bei der Covergestaltung redete ich mit.
Inzwischen ist Ewa vergriffen. Allerdings sind noch ein paar Exemplare in meinem Besitz, die ich zu dem damaligen Buchhandelspreis von 19.90 Euro anbieten kann – blank und eingeschweißt, aber auch gern signiert, dann aber ohne Schweiß.
Um der lästigen Pflicht der Inhaltsangabe zu entgehen, doch wenigstens einen winzigen Eindruck vom Buch zu vermitteln, zitiere ich mal den Klappentext. Der geht so:
„Die Liebe ist ein Schlachtfeld, und das nicht nur im metaphorischen Sinn. Denn die Waffen der beiden Gegner sind real. Ewa, die Polin, kommt aus einem Land, für das Rainer, der Deutsche, keinerlei Interesse zeigt. Sie hingegen lebt schon lange in Deutschland, ohne eine Spur von Sympathie für diesen Ort und seine Bewohner zu empfinden.
Ewa, die Hausfrau wider Willen, und Rainer, Chefredakteur einer Berliner Tageszeitung, sind ein Paar, das viele Gegensätze zu überwinden sucht: Mann und Frau, West und Ost, Alt und Jung, Erfolg und Mißerfolg. Aber das Leben ist noch unversöhnlicher als die Liebe. Man richtet sich ein, streift das Glück, zerfleischt sich.
EWA erzählt eine dramatische Geschichte, die im Berlin der 90er Jahre spielt, in einer Zeit, als mancher vielleicht noch an die Liebe in Zeiten der Globalisierung glaubte.
In kunstvoll ineinander verkeilten Sätzen und einem atemlosen rhythmischen Text schildert Adam Olschewski die Liebe als bewaffneten Kampf der Kulturen und Geschlechter.“
Der Roman erhielt an sich gute Rezensionen. In der Vanity Fair hieß es etwa: „mit Rafinesse, tollen Beobachtungen und Wut bis zum sprachlichen Siedepunkt aufgekocht“. Das hat ein Freund von mir für jene Zeitschrift verfaßt. Wollte mir nur Gutes antun? Die Autorin der Kulturzeitschrift LeonArt, die ich nicht weiter kannte, war offenbar sehr angetan, denn ihre Rezension kulminierte in diesem Satz: „Wir brauchen dieses verstörend-anregende Buch.“ Während Der Freitag deutlich kritischer, wenn auch gut mitgenommen, als Fazit anmerkte: „Da verschenkt Olschewski sein Talent.“ Ich hielt mich an dem einen, entscheidenen Wort fest: Talent, und trank meine Limo aus. Die Neue Zürcher Zeitung war leicht zwiegespalten und sprach schreibend: „ein rauschendes, zuweilen auch ein ganz klein wenig überkandideltes Delirium“. Die Süddeutsche Zeitung stellte fest: „Ein knallhartes, atemlos vorangetriebenes Stück Literatur, das sich an Klischees weidet und dabei beachtliche Tiefe entwickelt.“ BR2, das öffentlich-rechtliche Radio aus München, wo ich für die Sendung KulturWelt interviewt wurde, nannte mich gewagterweise einen „jungen Wilden“. Aber gut, selbst das war mir egal, weil das Münchner Literaturhaus, wo ich gemeinsam mit dem inzwischen verstorbenen Wlodzimierz Odojewski lesen konnte, ausgebucht war.
Und, auch das will gesagt werden, der Roman war kurz darauf Teil eines Seminars an der Universität Hamburg; das hatte den Namen: „Binationale Geschlechterbeziehungen und Kriegsmetaphern in Romanen von Maxim Biller, Yoko Tawada und Adam Olschewski“.
Der Vertrieb des Buches lief exklusiv über die mir sehr sympathische, chaotisch-wagemutige, altlinke Versand- und Ladenkette Zweitausendundeins, die bereits damals leicht angeschlagen war. Bei Vertragsabschluß hatte ich die Exklusivität unterschätzt, wenngleich die Zusammenarbeit mit dem Verlag tadellos gelang.
Weil die Rechte an Ewa inzwischen wieder bei mir liegen, biete ich den Roman auch als eine Version fürs E-Book an. Dazu bitte die Rubrik Romane öffnen.