Les amis. Vôlümèé 2

40 Euro im Deux Magots. Inklusive Trinkgeld immerhin. Der Schokoeclaire muss tatsächlich um die 11 Euro gekostet haben. 6,80 die Cola für meinen Sohn, 13 der Croque Monsieur mit dem kleinen Salat, ebenfalls für ihn, der Kaffee wie viel, 7 bis 9 ungefähr wahrscheinlich. 37 Euro noch was insgesamt plus das Trinkgeld auf eben 40. Das heißt: der Eclaire um die 10. Was tut man nicht alles, um Paris die Gegend von Saint-Germain-des-Prés der Fünfziger- bzw. Sechzigerjahre, kurz, wenigstens kurz nur nachzuvollziehen, für einen Hauch Nostalgie also. In meinem Fall auch Nostalgie, die drei Jahre zurück liegt. Ins Deux Magots kehrte ich nämlich damals mit dem Manfred ein; wir übernachteten um die Ecke, im La Louisiane, wo auch „Round Midnight“ mit Dexter Gordon gedreht wurde und fuhren abends mit der Bahn in häßliche Außenbezirke ein, um Milford Graves, James Blood Ulmer oder Dave Burrell mit William Parker zu hören. Zwei, drei Mal besuchten wir das ruhmreiche Lokal (Deux Magots), weil wir feststellten, dass für den Kaffee in Paris allgemein üppig was verlangt wird; da zahlten wir gern die zwei Euro drauf, um uns einen Lufthauch lang, Manfred ist ein hoch belesener Mensch, in die Fünfziger einzubilden – als hier die Existenzialisten verkehrten, die Simone mit dem Jean-Paul u.a., aber auch trunksüchtige Realisten wie Ernest H. Um den Ort drehen sich Geschichten allerart. Zum Beispiel um den Clochard von der nahegelegenen Pont Neuf-Brücke, über die der Carax Leos einen nicht wenig durchgeknallten Film gedreht hat, der in  Studienkinos seinerzeit bei  Nachtvorstellungen lief, wie z.B. in Freiburg im Breisgau zu meiner Studienzeit – doch bei der Stange jetzt bitte: der Clochard. „Les amis. Vôlümèé 2“ weiterlesen